Nein zum Projektierungskredit für den Neubau des Kultur- und Begegnungszentrums auf dem Zeughausareal Uster

Veröffentlicht am Posted in Aktuell Uster, Medienmitteilung

An ihrer Parteiversammlung vom 11. März 2021 hat die FDP Uster die Nein Parole zum Projektierungskredit von CHF 2,3 Mio. für den Neubau des Kultur- und Begegnungszentrums auf dem Zeughausareal beschlossen. Nach dem Motto: Ein Kulturzentrum Ja, aber nicht in diesen Dimensionen!

Die FDP Uster sagt damit nicht generell Nein zum Kultur- und Begegnungszentrum! Kultur trägt wesentlich zur Lebensqualität der Bevölkerung bei und ist ein wichtiger Bestandteil der Standortattraktivität. Die FDP ist sich bewusst, dass das Stimmvolk zweimal Ja gesagt hat zu einem Kulturzentrum auf dem Zeughausareal. Weshalb trotzdem ein Nein?

  • Die FDP ist der Meinung, dass die Stadt auf die geänderten finanzpolitischen Rahmenbedingungen reagieren muss. Die gesamte Investitionsplanung der Stadt, aber auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie verpflichten uns, den Gürtel enger zu schnallen. Das prognostizierte gesamte Investitionsvolumen von gegen eine halbe Milliarde Franken bis 2035 (inkl. Umsetzung der Klimaziele) zeigt, dass die Stadt sich auf allen Ebenen einschränken und Wünsche äusserst kritisch hinterfragen muss.
  • Die FDP bewertet das Raumprogramm heute als zu grosszügig. Die Wünsche der Kulturschaffenden wurden zu hoch gewichtet. Das Raumprogramm soll redimensioniert werden! Kubikmeter müssen eingespart werden! Ein Beispiel: Weshalb braucht es zwei Kinoräume in Zeiten von Netflix?
  • Die Wettbewerbsjury hat ein sehr teures Projekt ausgewählt. Dieses wurde zwar einer Verzichtsplanung unterzogen, jedoch ohne Redimensionierung des Raumvolumens. Die gewählte Basisvariante sieht vor, dass viele Ausbauten durch die Nutzer (Kulturbetriebe) erfolgen sollen.  Diese werden aber schon heute teils massgeblich durch die Stadt subventioniert – wie sollen sie diese Zusatzkosten stemmen können? Die Befürchtung ist daher gross, dass die Kosten des Projekts für die Stadt schlussendlich viel höher ausfallen werden als das vom Gemeinderat vorgegebene Kostendach von netto CHF 20 Mio.
  • Die Vorstellungen zur Trägerschaft und zu deren Kosten sind zu wenig konkret. Die FDP befürchtet, dass die jährlichen Folgekosten höher ausfallen werden als prognostiziert.
  • Die Nutzung der bestehenden Bauten K1 und K2 ist unklar und sollte konkretisiert werden. Hier stehen sehr grosse Raumvolumen zur Verfügung, die in erster Priorität genutzt werden sollen. Dazu braucht es Antworten.

Die FDP Uster erwartet, dass der Stadtrat die Bedenken am vorgesehenen Projekt ernst nimmt und adäquat darauf reagiert, unabhängig davon, ob der Projektierungskredit vom Stimmvolk gutgeheissen oder abgelehnt wird.