Die gegenwärtige Politik der Stadtregierung trägt erheblich zu dieser Misere bei. Durch ihre wohnraumfeindliche Haltung und fehlende Weitsicht hat sie die Notwendigkeit, rasch und entschieden Wohnraum zu schaffen, verkannt. Statt das unvermeidbare Wachstum der Stadt als Chance zu begreifen, versucht man, es zu verhindern – ein Ansatz, der sich längst als Illusion erwiesen hat.
Wachstum als einzige Lösung - die Realität anerkennen
Es ist an der Zeit, die Realität anzuerkennen: Uster ist keine ländliche Gemeinde mehr. Mit einer erstklassigen Anbindung an Zürich – in nur zehn Minuten erreicht man die Stadt – steht Uster im Fokus diverser Zielgruppen, die beruflich nach Zürich drängen und aufgrund der dortigen Wohnsituation in die Agglomeration verdrängt werden.
Doch anstatt diese Entwicklung aktiv und zukunftsgerichtet zu gestalten, wie es früher gelang, hat die Stadt politisch fatale Fehler begangen. Ein entscheidender Rückschlag war die Aufgabe einer der letzten Reservezonen für Bauland. Die bauliche Entwicklung des Gebiets Eschenbühl mit Raum für 2500 Einwohner und 600 Arbeitsplätze wurde vom Stadtrat und Gemeinderat gestoppt. Dies widerspricht dem Selbstverständnis der Stadt Uster, die sich als „Wohnstadt am Wasser“ positioniert. Es stellt sich die Frage: Wann wird Uster diesem Anspruch wieder gerecht?
Handlungsbedarf: unbürokratisch und schnell
Die Lösung kann nur in einem entschlossenen und unbürokratischen Vorgehen liegen:
- Verdichtung: Die gezielte Schaffung von Wohnraum durch Nachverdichtung in bestehenden Quartieren.
- Reform des Baubewilligungsverfahrens: Bürokratische Hürden müssen abgebaut und Verfahren beschleunigt werden.
- Strategische Planung: Eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung, die ausreichend Baulandreserven schafft und auf Wachstum setzt.
Die Wohnungsnot in Uster kann nicht durch Abwarten und Blockieren gelöst werden. Es bedarf mutiger und vorausschauender Entscheidungen. Die Stadtregierung steht in der Pflicht: Sie muss den Tatsachen ins Auge zu sehen und endlich die notwendigen Massnahmen einzuleiten, um Uster als attraktiven Wohnstandort voranzubringen.
Für weitere Informationen oder Stellungnahmen kontaktieren Sie bitte:
Joel Colle
Präsident FDP Uster