Rechnung Stadt Uster 2024: Ausgabenwachstum ungebremst – trotz weiterhin hoher Steuereinnahmen schafft der Stadtrat keinen positiven Abschluss.

Der Stadtrat sah im Budget für 2024 eine rote Null vor. Und obwohl die hohen Erwartungen in die Zunahme der Einnahmen noch übertroffen worden sind, schaffte es der Stadtrat nicht, einen positiven Abschluss zu präsentieren. Von Sparanstrengungen der Exekutive ist nichts zu spüren.

Trotz CHF 6.5 Mio. Mehreinnahmen gegenüber dem Budget resultiert ein um CHF 500'000 höherer Verlust als vorgesehen. Insgesamt verbrauchte der Stadtrat also insgesamt CHF 7 Mio. mehr, als dass er sich vorgenommen hatte.

Die Wertberichtigung der Ausleitung des Gestaltungsplans Eschenbühl belastet die Rechnung mit CHF 1.3 Mio. Die FDP/Mitte-Fraktion erachtete die Ausleitung als einzige Fraktion als unnötig und übereilt. Neben den Ausleitungskosten, die nun Mitgrund des ungenügenden Rechnungsabschlusses sind, hat sich der Stadtrat eines wichtigen Entwicklungsgebiets beraubt. Wir werden dessen Auswirkungen noch lange Jahre in der Stadtentwicklung spüren.

Der Personalaufwand stieg erneut kräftig an um 3,4 % oder fast 4 Mio. Wir sind gespannt, wie der Stadtrat unsere Leistungsmotion zur Dämpfung der Personalkosten umzusetzen gedenkt.

Die in die Leistungsgruppe Bildung aufgenommene Zahnklink schliesst mit einem Ertragsüberschuss von nahezu CHF 100'000. Wie sich dieser zusammensetzt, ist aber weiterhin unklar. So lässt der Kommentar offen, wie hoch die Entlastung durch tiefere interne Verrechnungen ausgefallen ist und inwieweit dies ein politischer Entscheid gewesen ist. Zudem finden sich im Abschluss keine Aussagen dazu, ob sich die Beiträge der Schulen für die Reihenuntersuche gegenüber den Vorjahren erhöht haben.

Die Stimmberechtigten stimmten dem Antrag des Stadtrats zu, die Musikschule künftig als Einheit der Primarschule zu führen. Gegenüber 2023 stiegen die Nettoaufwände um fast 9 % an 1,02 Mio. an. Die Kostenentwicklung wird, angesichts der im Raum stehenden Lohnanpassung um 10 %, sich sicherlich nicht zum Positiven entwickeln.

Die Heimkosten beliefen sich Netto auf CHF 373'000. Ein weiteres Jahr, in welchem die beiden Heime einen Verlust bescheren, obgleich bereits viel Geld über die Restfinanzierung in die Institutionen geflossen ist.

Neben den Aufwendungen im Steuerhaushalt zeichnet sich auch bei der Spezialfinanzierung des Abfallbereiches aufgrund der Unterdeckung eine Anhebung der Gebühren ab. Mit Blick auf die vom Stadtrat geplanten hohen Investitionen in die neue Sammelstelle wäre bei einer Annahme des Projektierungskredits mit einem signifikanten Anstieg der Abfallgebühren zu rechnen.

Fazit: Der Stadtrat blieb seinen Beteuerungen, aufgrund der angespannten Finanzlage der Stadt kostenbewusst zu agieren, ein weiteres Jahr schuldig. Die turbulenten letzten Wochen lassen leider vermuten, dass die weltwirtschaftliche Lage nicht dazu beitragen wird, dieses Bild zu korrigieren.


  • Marc Thalmann, Präsident Gemeinderatsfraktion, 078 733 30 27, marc.thalmann@fdp-uster.ch
  • Joel Colle, Präsident FDP.Die Liberalen Uster, 077 466 54 17, joel.colle@fdp-uster.ch

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