Ergebnisse der Untersuchung zum Trinkwasserdebakel

«Fast ein Jahr ist vergangen, bis zum Abschluss der Aufarbeitung. Dieser lange Zeitraum ist unter anderem deshalb zu Stande gekommen, weil der Stadtrat allein schon ein halbes Jahr benötigt hat, um die Fragen aus unserer Kommission zu beantworten.
Böse Zungen könnten gar behaupten, der Stadtrat habe bei der Aufarbeitung im gleichen Tempo weitergearbeitet, wie er schon während der Wasserkrise kommuniziert hat. Ein Schelm ist, wer hinter der behäbigen Aufarbeitung ein politisches Kalkül wittert, diese so lange hinauszuzögern, bis sich die Gemüter der Bevölkerung beruhigt haben, respektive genug sauberes Wasser den Aabach heruntergeflossen ist.
Aufgrund der Erkenntnisse aus der Untersuchung in der Kommission für Öffentliches und Sicherheit, verortet die FDP die Hauptursache für das Debakel seitens Stadt, in der Fehleinschätzung bezüglich des Ernstes der Lage, durch die Mitglieder der Gemeindeführungsorganisation (GFO), also des Ustermer Krisenstabs.
Wie sich herausgestellt hat, wurde die GFO zu Beginn der Krise, aus nicht nachvollziehbaren Gründen, nicht aktiviert. Und auch nicht zu mehreren späteren Zeitpunkten, als es immer noch möglich und sinnvoll gewesen wäre.
Wie bei der Aufarbeitung rekonstruiert wurde, kontaktierte die Energie Uster die GFO zu Beginn der Krise telefonisch und ist davon ausgegangen, dass der Krisenstab damit aktiviert sei.
Die in GFO zuständigen Personen jedoch verstanden die Krise weder als zeitlich dringlich noch als akut und beschlossen, das weitere Vorgehen zu vertagen, statt sofortig Massnahmen einzuleiten, um die Bevölkerung umgehend über die mögliche Gesundheitsgefährdung zu informieren.
Wäre bei der Aktivierung der GFO gemäss Leitfaden vorgesehen gewesen, dass eine Dreier-Delegation aus zwei Stadträt/innen und der Stadtpräsidentin den Lead in der Kommunikation nach aussen übernimmt, blieb unser sonst so eloquente Regierung stumm, aufgrund der Nichteinberufung.
Die Energie Uster und die Bevölkerung wurden allein im Regen stehen gelassen, respektive im verunreinigten Wasser. Und das über mehrere Tage lang. So ist aus der Trinkwasserkrise das Trinkwasserdebakel entstanden.
Im Moment der wichtigsten, lokalen Krise während dieser Legislatur, als er am meisten gebraucht worden wäre, ist der Links-Grüne Stadtrat, aus welchem sich die GFO zu grossen Teilen zusammensetzt, seiner Verantwortung gegenüber der Bevölkerung nicht gerecht worden. Selbstverständlich sind wir alles Menschen, wir alle machen Fehler, dennoch muss dieser Umstand als ehrliches Schlussfazit gezogen werden».
- FDP-Gemeinderat und Kantonsrat Simon Vlk