Was ist passiert?
Die FDP stellt sich gegen «den Projektierungskredit von 600'000 Franken für die neue Abfallsammelstelle Loren» zusammen mit der Mitte, BPU, EDU und SVP durch ein Referendum. Der Stadtrat und die linksgrünen Parteien wollten das Projekt hinter verschlossenen Türen durchsetzen, ohne die Bevölkerung einzubeziehen oder abzuklären, ob der Standort «Loren» überhaupt auf Zustimmung stösst.
Am 18. Mai hat nun die Stimmbevölkerung das letzte Wort.

Warum ein Nein zur Abfallsammelstelle Loren?
Der Stadtrat beantragt einen Projektierungskredit für die neue Hauptsammelstelle und neue Räumlichkeiten der Integrationsangebote von CHF 600'000 und rechnet mit Baukosten von CHF 6,86 Millionen. Dabei werden sehr hohe CHF 3’000 Gestehungskosten pro Kubikmeter Bauvolumen angegeben. Im privaten Bausektor wird mit lediglich CHF 1’200 gerechnet.
Bei +/-20% Kostengenauigkeit kann die Sammelstelle somit bis zu CHF 8,23 Millionen kosten. Zusammen mit den Umbuchungskosten der städtischen Parzelle vom Finanzvermögen ins Verwaltungsvermögen von CHF 1,34 Millionen können Totalkosten von über CHF 9,5 Millionen Franken resultieren.
Die oben erwähnten Kosten von CHF 3'000 pro Kubikmeter beziehen sich auf die Baukosten gemäss der Weisung von 6,86 Millionen Franken. Bezieht man sich jedoch auf die tatsächlichen Baukosten von 9,5 Millionen Franken, liegen die Kosten pro Kubikmeter bei über CHF 4'000!
Der Stadtrat hat bereits grosszügig 300'000 Franken für seinen Architekturwettbewerb ausgegeben und dabei wissentlich grosse Mehrkosten gegenüber einem Zweckbau in Kauf genommen. Das signalisiert nicht wirklich ernsthaft, dass er die untere Grenze der angegebenen Kosten anstrebt.
Mindestens sieben Millionen Franken sollen also in eine neue Sammelstelle investiert werden – doch statt einer Verbesserung gibt es eine Verschlechterung. Während die bestehende Sammelstelle an der Dammstrasse 500 m² gross ist, stehen in der Loren nur noch 300 m² zur Verfügung. Trotz der hohen Investition ändert sich das Angebot in Bezug auf die Abfallsammlung kaum: Es gibt weiterhin nur sieben Wertstoff-Container, und aufgrund des begrenzten Platzes ist eine Erweiterung ausgeschlossen.
Das geplante Projekt sieht eine Baumassenziffer von nur 2,8 vor. Im geplanten Perimeter wäre bereits heute eine BMZ von 5,0 möglich. Zukünftig (Revision Richtplanung) sogar eine bis zu 9,0. Man könnte auf dieser Parzelle also 2 bis 3 mal grösser bauen. Diese starke Unternutzung ist ein unverantwortbarer Umgang mit knappem Bauland.

Finanziert wird das Projekt durch Steuergelder und höhere Abfallgebühren: Ein Drittel der sieben Millionen Franken trägt die Abteilung Soziales aus Steuermitteln, die restlichen zwei Drittel werden über die Abfallgebühren der Abteilung Gesundheit finanziert. Letztendlich wird die Rechnung an die Bevölkerung weitergereicht.
Die zentrale Aufgabe einer Abfallsammelstelle ist es, der Bevölkerung eine einfache, bequeme und effiziente Möglichkeit zur Entsorgung zu bieten. Doch genau diese Kernfunktion wird mit diesem Millionenprojekt untergraben. Statt den gut erreichbaren Standort an der Dammstrasse zu sanieren, müssen die Ustemer künftig weiter pendeln – für ein Angebot, das sich kaum verbessert.
Statt einer optimierten Sammelstelle, die dem Bevölkerungswachstum gerecht wird, wird in Loren ein ideologisch geprägtes Konzept verfolgt: Neben der eigentlichen Entsorgung sollen ein Repair-Café, ein Verkaufsraum für rezyklierte Produkte, Inklusionsprojekte organisiert und eine Annahmestelle für Velos integriert werden. Während diese Angebote sicherlich sinnvoll sein mögen, bleibt die primäre Funktion der Sammelstelle – die effiziente und bequeme Abfallentsorgung – auf der Strecke.
Deshalb eine persönliche Frage an dich: Möchtest du wirklich bis ans Ende von Uster fahren, nur um deinen Abfall zu entsorgen – und das für ein Angebot, das nicht einmal zwingend besser ist?
Auch verkehrstechnisch wirft die geplante Sammelstelle Fragen auf. Die Zufahrten sind eng, und die geplante Linksverkehrsregelung könnte für erhebliche Probleme sorgen. Lastwagen müssen auf engem Raum manövrieren, und wie genau die Bevölkerung mit diesen Verkehrsflüssen umgehen soll, bleibt vom Stadtrat unbeantwortet.
Auch eine knappe Mehrheit der Rechnungsprüfungskommission empfahl, den Kredit abzulehnen. Sie argumentierte, dass zunächst die Notwendigkeit des Projekts geprüft werden sollte, da in Uster bereits Investitionen in Höhe von rund 780 Millionen Franken anstehen.
Die Stadt Uster hat bereits 145 Millionen Franken Schulden, und jede Investition in dieser Grössenordnung muss sorgfältig geprüft werden. Wir wollen keine Schuldenwirtschaft, die auf die kommenden Generationen abgewälzt wird.
Fazit: Ein teures Prestigeprojekt ohne Mehrwert
Statt die bestehende Sammelstelle an der Dammstrasse sinnvoll zu sanieren und weiterzuentwickeln, setzt der Stadtrat auf ein teures Prestigeprojekt, das keine echte Verbesserung bringt. Am 18. Mai kann die Stimmbevölkerung ein Zeichen setzen mit einem Nein zur Abfallsammelstelle Loren!
Bei einem Nein muss der Stadtrat seine Vision für die Abfallsammelstelle überdenken und eine alternative Lösung präsentieren.
Die Parteien, die ein Nein unterstützen, sind:
