Anfrage: Blockflötenunterricht – quo vadis?

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Ausgangslage

Die Primarschule Uster hat auf Ende des Schuljahres 2012/2013 ihr eigenes Angebot an Blockflötenunterricht eingestellt und die Musikschule Uster-Greifensee (MSUG) beauftragt den Blockflötenunterricht weiterzuführen. Dies hatte auch zur Folge, dass der Jahresbeitrag von CHF 150 neu auf CHF 360 exkl. Lehrmittel anstieg.

Subventionierung Blockflötenunterricht

Die Mehrheit des Gemeinderats war der Meinung, dass diese Preiserhöhung unvertretbar sowie der gesellschaftlichen Bedeutung des Blockflötenunterrichts abträglich sei. Deshalb unterstützte sie am 18. Mai 2015 den Beschlussantrag zur Motion 576 von Ursula Räuftlin (GLP) betr. „Bezahlbarer Blockflötenunterricht“. Dass es bereits vorgängig, noch zum alten Tarif, über 30% weniger Anmeldungen als noch 2008 waren, wurde dabei nicht berücksichtigt.

Im NPM-Jahresbericht 2016 war zu lesen, dass der Blockflötenunterricht weiterhin eine rückläufige Nachfrage «geniesse», was aufgrund der zur Verfügung stehenden Pensen, die Gruppenbildung noch zusätzlich erschwert (siehe Kommentar zu Indikator I 02 auf Seite J/3).

Nachfrage nach Blockflötenunterricht sinkt Preis unabhängig

Der «Hype» rund um die Blockflöte scheint in der Tat vorbei zu sein, auch wenn dieses Musikinstrument seit dem Beschluss des Gemeinderats zusätzlich subventioniert wird. Die Nachfrage nach Blockflötengruppenunterricht scheint unabhängig vom Preis zu sinken. Es macht daher den Eindruck, dass die Wiederbelebungsversuche des Blockflötenunterrichts zwar einiges an Kosten und in diesem Zusammenhang auch Prozesskosten verursachen, aber offenbar keine Wirkung zeigen.

Fragen an den Stadtrat

In diesem Zusammenhang bitte ich den Stadtrat um die Beantwortung folgender Fragen:

  1. Wie hoch war die Nachfrage nach der Preissenkung? Wie viele Schüler waren vor, während und nach der Preisänderung angemeldet?
  2. Der Gemeinderat hat jährlich zusätzliche Kosten von CHF 32’000 bewilligt. Wie hoch war der effektiv zusätzlich aufgewendete Betrag im Rechnungsjahr 2016?
  3. Ein Jahresbeitrag von 360 Franken (1 Franken pro Tag) scheint auf den ersten Blick nicht viel zu sein. Wie schätzt der Stadtrat die Nachfrage nach Blockflötengruppenunterricht ein, wenn der ursprünglich angedachte Betrag wieder eingesetzt würde? Gibt es heute Möglichkeiten für einkommensschwache Familien eine zusätzliche Subventionierung zu erlangen, damit ihr Kind den Blockflötengruppenunterricht besuchen kann, falls der Beitrag wieder auf CHF 360 angehoben würde?
  4. Wäre der Stadtrat bereit im Budget 2018 diese Subventionen zu reduzieren oder ganz zu streichen bzw. wieder auf die ursprünglich angesetzten CHF 360 zu erhöhen, falls der Bedarf nachweislich nicht vorhanden ist?
  5. Wie schätzt der Stadtrat die zukünftige Entwicklung im Bereich Blockflötengruppenunterricht ein? Werden sich wieder mehr Kinder anmelden? Kann der Unterricht überhaupt noch aufrechterhalten werden, falls es nicht genügend Anmeldungen für die Gruppenunterrichte hat.

Besten Dank für die Beantwortung der Fragen.

DP (FDP)